1. Tag/ Samstag, 01.07.2017
Insgesamt sind wir zu acht. Michael Gail ( Porsche Micha ) kommt, wie gehabt mit dem Auto, ansonsten Hartmut, Gerd-Volker, Stefan, Ottmar, Helmut, Rüdiger und John. Erstes Tagesziel ist Samnaun in der Schweiz, eine zollfreie Region, angrenzend an das Skigebiet von Ischgl.
Es ist 7.00 Uhr und es regnet. Die Wetterprognosen treffen leider zu, allerdings verspricht der Regenradar nur eine kurze Regenphase. Bereits nach 50 km wird es auch trocken. Die Straßen sind frei und es läuft gut. Nach dem ersten Tankstopp erzählt John, dass plötzlich ein rotes Licht bei seiner GS aufleuchtet. Wir fahren trotzdem weiter, doch bereits nach wenigen Kilometern müssen wir wieder stoppen, kurz vor Würzburg. Er wird ernst. Die GS springt nicht mehr an und nach mehreren Versuchen dass Motorrad anzuschieben geben wir auf und telefonieren mit dem Pannendienst, diese vermitteln uns weiter an die nächste BMW Werkstatt. Ein netter Autofahrer startet das Motorrad fremd und ab geht’s zur Werkstatt. Nach dem Austausch der Batterie steht leider fest, dass das Problem noch nicht behoben ist. Ein weiteres Aggregat muss getauscht werden. Nach dem Ausbau dieses Teils von einem Neufahrzeug und Montage an Johns Motorrad, ist das Problem immer noch nicht gelöst. Die Lichtmaschine ist defekt, das Moped nicht mehr fahrtüchtig und muss in der Werkstatt stehen bleiben. Nach vielen Telefonaten wegen einer Ersatzmaschine/ Austauschmaschine und nach allem Abwägen wie es weitergeht, wird schließlich der ADAC informiert und John beginnt mal wieder die Rückfahrt mit der gelben Flotte nach Hause, (aber das kennt er ja bereits, scheint Ihm zu gefallen) um sich dann um ein Ersatzmotorrad zu bemühen und schnellstens nach Pfalzen nachzureisen. Diese ganze Pannenserie hat uns mittlerweile weit über 2 Stunden Zeit gekostet und wir haben noch 460 km bis in die Schweiz vor uns. Kurzfristig muss ein Ersatz Kassierer bestimmt werden und die Wahl fällt einstimmig auf Ottmar, als Finanzbeamter i.R. bestens geeignet. Schnell noch die Geldübergabe und die Fahrt geht durchs Allgäu nach Füssen auf den Fernpass. Hier beginnt es leider wieder zu regnen doch nach dem Anziehen unserer Regenklamotten erreichen wir Samnaun letztendlich kurz nach 18.00 Uhr. Ein langer Motorradtag geht zu Ende. Das wunderbar gelegene Hotel „Samnauner Hof“ bewirtet uns köstlich mit ausgezeichnetem Essen und guten Getränken, sodass der Tag ein einvernehmliches Ende nimmt, leider ohne John. Ottmar unser Aushilfskassierer und Herr aller Geldbeutel, Rechnungen und Quittungen fügt sich mit spendablem Trinkgeld gut in seine neue Aufgabe ein, die er wohl schon immer ausüben wollte.
2. Tag/ Sonntag, 02.07.2017
Nach einem leckeren und reichhaltigen Frühstücksbuffet starten wir um 9.20 Uhr. Der Himmel ist noch etwas grau, aber laut Regenradar soll gleich die Sonne kommen. Wir verlassen das Tal und nach 20 Minuten erreichen wir die Straße zum Reschenpass. In der Tat hat es aufgehört zu regnen und die angesagte Sonne ist da! Die Fahrt entlang am Reschensee ist wunderschön. Das Wetter ist mittlerweile toll! Und es geht weiter Richtung Meran. Aber wir verlassen noch einmal kurz Italien. Es geht nochmal zurück in die Schweiz, über den Umbrailpass fahren wir Richtung Stilfser Joch. Was für ein Vergnügen! Es geht hinauf auf 2.500 Meter. Jetzt sind es nur noch 300 Meter zum Gipfel. Eine Motorradinvasion erwartet uns. Hunderte Motorradfahrer sind heute unterwegs. Die Strecke zum Stilfser Joch wird für Autofahrer gesperrt und die Polizei regelt den Verkehr. Wir verlassen das Stilfser Joch Gebiet und fahren Richtung Passo di Fraele. Es erwartet uns ein hochgelegener schöner Stausee nach einer tollen, schmalen Passstraße. Hier beginnt es nochmal leicht zu nieseln. Nach kurzem Aufenthalt bei nur noch 9° Grad Außentemperatur, geht es schnell zurück ins Warme nach Bormio um dort in einer tollen Pizzeria Rast zu machen. Von hier sind es ja nur noch ca. 250 km, doch die Fahrt wird lang. Es liegen halt noch einige Pässe auf unserer Strecke. Zuerst geht es hinauf auf den Gaviapass auf 2.650 Meter, weiter über den Passo Tonale und von dort Richtung Kaltern über den Mendelpass, oberhalb von Bozen. Die Temperaturen erreichen schon die 30° Grad Marke. Über die Autobahn nach Brixen und Pfalzen, wo wir um 18.00 Uhr etwas ermattet ankommen. Aushilfskassierer Ottmar beschimpft den Tourguide aufs Übelste, mit den Worten „Ich hasse den Tourmanager“! Ich fühle mich schuldlos. Es waren heute doch nur 345 km, und halt ein paar Höhenmeter. Auch Helmut ist etwas ermattet. Er hat sich in einer sehr engen Spitzkurve auf dem Umbrailpass ein paar Kampfspuren an der Verkleidung seines Motorrades zugezogen, weil ihm entgegenkommende Motorradfahrer etwas geschnitten haben, hatte er kurzfristig etwas Bodenkontakt, aber „Gott sei Dank“ ist nichts passiert. Nach dem leckeren Abendessen geht’s natürlich an die Bar, wo wir das Fußballendspiel des Confed Cups schauen und den deutschen 1:0 Sieg über Chile feiern und verbringen den restlichen Abend, bei mittlerweile etwas frischeren Temperaturen, trotzdem außen auf der Terrasse.
3. Tag/ Montag, 03.07.2017
Das Wetter ist wie angekündigt, toll! Helmut gönnt sich eine kleine Auszeit, und legt einen Ruhetag ein und der Rest der Truppe fährt über das Penser Joch, durchs Sarntal nach Durnholz, zu einem wunderschön gelegenen See. Weiter geht’s es auf den Ritten, das Rittner Horn oberhalb von Bozen gelegen, wo eine kurze Mittagsrast eingelegt wird. Danach geht’s mitten durch die Weinberge auf eine abenteuerlich schmale kleine Straße zurück Richtung Bozen, parallel zur Autobahn, dann noch über die Südtiroler Sonnenstraße zurück nach Pfalzen. Heute waren es nur 210 km, aber gerade ausreichend um nach 2 längeren Motorradtagen unsere Körper etwas zu schonen. Leider erreicht uns soeben eine schlechte Nachricht, John kann nicht mehr zu uns stoßen. Das Motorrad steht nach wie vor in Gießen in der Werkstatt. Der komplette Motor ist defekt und muss ausgetauscht werden. Es steht auch kein Leih Motorrad zur Verfügung höchstens für viel Geld. Zuviel Geld. Selbst Zuviel für die Entenjäger Kasse. Leider kann John nicht nach Pfalzen nachkommen. Die Entenjäger sind allesamt etwas traurig und ein bisschen vermissen wir ihn schon, unseren gute Laune Jonny! Helmuts Spruch des Tages war, nachdem er wie berichtet Bodenkontakt in einer Spitzkehre hatte als uns zwei Krankenwagen entgegen kamen: die Weicheier, die sollen es so machen wie ich, umfallen, aufstehen und weiterfahren.
4. Tag/ Dienstag, 04.07.17
Alle Mann an Bord! Heute ist grau unsere T-Shirtfarbe, zwecks des diesjährigen Entenjäger Fotos. Um 10.00 Uhr, ist Abfahrt zum Misurinasee, weiter über den Passo Tre Croci nach Cortina. Hinauf über den Falzarego auf den Passo di Giau und über den Fedaia Pass. Nach einen Portion Spaghetti bei einer kurzen Rast dann zum Marmolada Gletscher. Hier machen wir auch unser diesjähriges Foto. Da wir bisher noch keines unserer alljährigen Fotos in der Farbe Grau hatten, war es ein besonderer Wunsch von Helmut. Die Fahrt ist perfekt! Das Wetter ist toll, die Stimmung gut. Über Canazei geht’s zum Pass Pordoi aufs Grödner Joch. Hier ist heute viel Verkehr, viele Busse, viele Autos, viele Fahrradfahrer, viele Menschen, einfach nur viel los und nicht so schön zum Motorradfahren. Wir fahren über Corvara nach Bruneck und zurück nach Pfalzen. Gegen 16.00 Uhr sind alle wohlbehalten in der Sports Bar bei Steffi angekommen um einen Absacker zu trinken. Den Abend genießen wir, auf Grund der tollen Temperatur, in kurzen Hosen auf der Terrasse. Es ist wunderbar warm!
5. Tag/ Mittwoch, 05.07.2017
Die Entenjäger sind 2-geteilt. Wohl aus Angst vor der angekündigten längeren Tour beschließt unsere Seniorentruppe mit Ottmar, Helmut und Hartmut, einen Wellnesstag einzulegen. Sie bleiben im Hotel, lassen sich verwöhnen und es sich gut gehen. Die Jungen Kerke J nutzen die Gelegenheit um die schöne lange Tour zu machen. Es geht nach Sterzing, über den Jaufenpass hinauf aufs Timmelsjoch 2.500 Meter. Ein Traumtag! Das Wetter ist perfekt, nicht viel Betrieb, alles läuft gut. Nach einer tollen Rast bei dem neu gebauten Motorradmuseum geht es durchs Ötztal, und in Ötz weiter auf den Kühtaisattel, wo wir eine kleine Mittagspause einlegen. Von dort geht es weiter Richtung Innsbruck, an der Bergiselschanze vorbei, hinauf auf den Brenner, über die alte Brennerstraße durchs Wipptal. Wie aus heiterem Himmel gibt es einen kleinen Regenschauer von ein paar Minuten, jedoch schon in Sterzing steigen die Temperaturen wieder auf über 30° Grad. Um 17 Uhr sind wir wieder wenn auch etwas ermattet in Pfalzen und freuen uns auf ein kaltes Weizen und das gemeinsame Entenjäger Pizzaabendessen heute bei Steffi in der Sportsbar.
6. Tag/ Donnerstag, 06.07.2017
Auf Grund der langen Touren der letzten Tagen und des schönen Wetters und der extremen Hitze von über 32° Grad, und da wir ja auch morgen schon wieder nach Hause fahren, gibt es heute nur eine kurze Ausfahrt. Zum Antholzer See auf einen Cappuccino, da Helmut ja noch NIE dort war. Weiter über Olang , den Furkelpass zurück nach Bruneck und Pfalzen. Gegen 13.00 Uhr sind wir schon wieder zurück. Alle Motorräder werden vollgetankt und um 14.00 Uhr geht’s gemeinsam mit Manni Mannis Hotelbus wie gewohnt, nach Bruneck zum Supertipp um diverse Mitbringsel, wie Käse, Schinken, Salami und flüssige Birne, einzukaufen. Anschließend noch ein kurzer Besuch in die Brunecker Fußgängerzone, jedoch ist es so heiß, dass wir uns schnellstens in eine kühle Bar verziehen und es vorziehen noch ein paar kalte Getränke zu uns nehmen. Zurück im Hotel bevorzugen einige Entenjäger den Whirlpool, der Rest ist bereits mit Packen beschäftigt oder trinkt einfach noch ein kaltes Weizen. Eine wunderbare Woche neigt sich dem Ende entgegen. Auf vielfachen Wunsch der Entenjäger gibt es heute Abend lecker Wiener Schnitzel mit Pommes. Nach all den Köstlichkeiten der letzten Tage, eine willkommene Abwechslung auf der Speisekarte. Nachdem die Motorräder bepackt sind finden wir uns alle schnell auf der Terrasse wieder.
7. Tag/ Freitag, 07.07.2017
Pünktlich um 7.00 Uhr sind alle Entenjäger startklar. Die Wetterprognosen sind gut und bereits ist es mit 18° Grad jetzt schon sehr warm. Wir starten über den Brenner Richtung München. Nach einem kurzen Tankstopp geht es weiter Richtung Heimat. Bei Ingolstadt gibt es dann doch eine einzige große schwarze Wolke und wir ziehen sicherheitshalber die Regenkleidung über. Gut so, denn bereits wenige Minuten später geraten wir in eine Regenfront, die jedoch nach 15 Minuten bereits durchquert ist. Der nächste Stopp führt uns zu McDonalds nach Geiselwind, um uns auch der Regenkleidung wieder entledigen. Nach kurzer Stärkung setzen wir die Heimreise fort und nach dem letzten Tankstopp kommt noch mal ein kräftiger Regenschauer, doch nach ein paar Minuten sind es schon wieder 33° Grad. Pünktlich um 16.30 Uhr sind wir wohlbehalten zurück in Breitscheid. Wir fahren direkt ins Sportheim, wo unser verlorener Sohn John bereits auf uns wartet und wir lassen die Woche noch einmal Revue passieren. Schön war’s, nein es war wieder einmal wunderbar! 1 Woche lang perfektes Wetter ohne Regen, ohne Zwischenfälle ( nur der John mal wieder ) mit schönen Touren und guter Gemeinschaft liegen hinter uns. Der Entenjäger Ausflug 2017 war wieder ein voller Erfolg!
Auf ein Neues im Jahr 2018 !!!